
Produkte von Braida
Giacomo Bologna war der Prinz, der die Barbera wachgeküsst hat. Bologna war Weinhändler, Wirt, Feinschmecker und liebenswerter Menschenfreund. Erst in den 70er Jahren ging er dazu über, ein eigenes Weingut aufzubauen, das er "Braida" nannte (sein Spitzname beim Faustballspiel). 1982 bei einer Reise durch die Weinbaugebiete Kaliforniens zusammen mit Luigi Veronelli und italienischen Spitzenproduzenten kam es zum einschneidenden Erlebnis. Er sah, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kalifornier mit dem Barrique umgingen und welche Weine dabei entstanden.
Zurückgekommen nach Rocchetta Tanaro setzte er das Gesehene in die Tat um. Die Erträge wurden drastisch reduziert und der Wein in neuem Holz ausgebaut. Der "Bricco dell'Uccellone" war entstanden und kam 1985 als Vino da Tavola auf den Markt. Er war der erste einer neuen Generation von Barbera-Weinen, die auch international erfolgreich sind. Barbera ist gekennzeichnet durch eine relativ hohe Säure und wenig Tannin.
Die Verbindung mit dem neuen Holz steht ihr daher sehr gut und der "Uccellone" fand zahlreiche Nachfolger bei anderen Produzenten. Im Hause Braida kamen in den folgenden Jahren zwei weitere Spitzen-Barbera hinzu. 1985 der "Bricco della Bigotta", der ebenfalls in neuem Holz ausgebaut aber immer etwas fruchtiger als der "Uccellone" ist, und 1989 schließlich der "Ai Suma". Das ist eine Barbera-Spätlese, deren Trauben erst Ende Oktober gelesen werden. Dieser Wein wird nur in den allerbesten Jahren gemacht.
Giacomo Bologna, der unablässige Botschafter der Barbera, verstarb 1990 - leider all zu früh. Die Geschicke des Weinguts lagen nun in den Händen seiner Frau Anna und der beiden Kinder Raffaella und Giuseppe, beides ausgebildete Önologen. Mit Hilfe des Önologen und engen Freundes der Familie Giuliano Noè, der für die nötige Kontinuität in der Vinifizierung sorgte, meisterten sie den schwierigen Übergang. Heute ist Mutter Anna für die Verwaltung und den Finanzbereich zuständig, Giuseppe kümmert sich um den Weinbau, Raffaella um Keller und den Verkauf. 1995 ging der neue Keller in Betrieb, in dem nun endlich alle Weine des in der Zwischenzeit auf 31,5 Hektar angewachsenen Betriebes vinifiziert und gelagert werden können. Auch ein neuer Wein entstand: der "Bacialè", ein fruchtiger Barbera - Pinot Nero-Verschnitt, der sehr gut ankommt. Ein duftig-fruchtiger Moscato d'Asti (Vigna senza nome) rundet das Programm ab.